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Lexikon > Neurophysiologie


Die Neurophysiologie befasst sich in Abgrenzung von der vegetativen Physiologie mit der Funktionsweise des Nervensystems insbesondere des Menschen, aber auch dem der Tiere, und ist damit sowohl ein Teilgebiet der Physiologie bzw. der Tierphysiologie als auch ein Teilgebiet der jüngeren Disziplin der Neurowissenschaften.
Die Neurophysiologie wiederum kann in weitere Spezialgebiete unterteilt werden.
  • Die Elektrophysiologie befasst sich mit den elektrochemischen Signalübertragungen im Nervensystem, den Signaltransduktionen;
  • Die Sinnesphysiologie damit, wie die Mechanismen der (unterschiedlich definierten) fünf menschlichen Sinne äußere Reize (Stimuli), wie Lichtwellen, Schallwellen oder chemische Signale, in elektrische Signale umwandeln.

Forschungsgegenstand der Neurophysiologie ist unter anderem die neuronale Aktivität und Plastizität. Im Mittelpunkt stehen dabei die dynamischen Prozesse sowohl in der einzelnen Nervenzelle als auch die ganzer Netzwerke von Neuronen, den sog. neuronalen Netzen, aber auch die integrative Tätigkeit verschiedener neuraler Netzwerke.
Die klinische Neurophysiologie befasst sich als Spezialgebiet der Humanmedizin, genauer: der Neurologie, mit Funktionsstörungen des menschlichen Nervensystems.

Methoden


Die am häufigsten in der Neurophysiologie angewandten Untersuchungs- und Forschungsmethoden sind die der Elektrophysiologie im weitesten Sinne. (Einzelne Methoden siehe dort).
In letzter Zeit haben zudem bildgebende Verfahren (auch als (Digital) Imaging (engl.) bezeichnet), wie die Konfokalmikroskopie, die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) und die Zwei-Photonen-Mikroskopie – vornehmlich als fluoreszenzmikroskopische Methoden – wichtige Beiträge zum Erkenntnisgewinn in der Neurophysiologie geleistet.

Abgrenzung


; Zur Neurobiologie
Obwohl die (Tier-)Physiologie eine Unterdisziplin der Biologie ist, folgt man in den Neurowissenschaften nicht dieser Systematik, sondern stellt eine eigene Teildisziplin Neurophysiologie neben die Neurobiologie. Grund hierfür sind die deutlich unterschiedlichen Schwerpunkte der beiden Disziplinen. So erforscht die Neurobiologie die molekularen und zellbiologischen Grundlagen(!) der Neurowissenschaften, nicht neuronale Aktivitäten (zumindest nicht in erster Linie; die Zellbiologie befasst sich jedoch, wie auch die Elektrophysiologie, zu einem kleineren Teil ebenfalls mit der Kommunikation zwischen Zellen (Signaltransduktion; siehe oben)).
; Zur Neuroanatomie

Auch die Neuroanatomie – als ein Teilgebiet der Neurobiologie – muss von der Neurophysiologie abgegrenzt werden. Die Neuroanatomie untersucht den strukturellen und morphologischen Aufbau des Nervengewebes.

; Weitere
Weitere Schwesterndisziplinen der Neurophysiologie sind zum Beispiel die Kognitive Neurowissenschaft und die Neurochemie.

Siehe auch


  • Erregungsleitung
  • Neurotransmitter
  • Wahrnehmung
  • Wahrnehmungsphysiologie


Literatur


  • Harold L. Atwood, William A. MacKay. Neurophysiologie. Stuttgart. Schattauer. [Ohne Jahr]. ISBN 978-3-7945-1416-8.



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Neurophysiologie

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